2Die Arbeit des Filmschneidens ist ein schöpferischer Vorgang. Er besteht, nach dem Auswählen der geeignetsten Einstellungen, in der Schaffung einer dramaturgisch konzipierten und dem Zuschauer vermittelbaren Kontinuität.Quelle
1Die Begriffe Schöpfwerk oder Pumpwerk werden in der Regel dort verwendet, wo der Abfluss durch ein offenes Gewässer erfolgt. Befördern die Pumpen Wasser oder andere Flüssigkeiten in eine Rohrleitung, insbesondere eine Druckleitung, so spricht man von Pumpstation. Während eine Pumpstation jedoch meist dazu dient, Flüssigkeiten in Rohrleitungen über größere Entfernungen zu transportieren, haben Schöpfwerke lediglich die Aufgabe, das Wasser von einem niedrigeren auf ein höheres Niveau zu heben.Quelle

Träume, [die].

Sie sass im Café, den zahnlosen koffeinfreien Kaffee vor sich, mehr Schaum als Sein. Draussen schien die Sonne, aber die Strahlen prallten an der gläsernen Fassade ab, waren ebenso zahnlos, sie hatte sich die Hände sorgfältig mit Sonnencreme eingerieben, denn vorhin, als sie noch draussen war, hatte die Sonne scharfe Zähne gezeigt und leicht geknabbert und sie wollte nicht wissen, wie es sich anfühlte, wenn sie richtig zubiss. Überhaupt kam ihr der Tag so zahnlos vor, voller Geigen der Himmel, aber die Melodie war sehr ereignislos, einige Saiten kaputt, das erhoffte Konzert hatte sich sehr schnell als Kacktelefonie herausgestellt oder wie auch immer das hiess. Sie sah einen Mann mit Schuhen, vorne hell, hinten dunkel - sie war verwirrt, als würde die Sonne nachts scheinen, aber war das dann noch die Nacht, wenn die Sonne schien...? Das Leben schien zahnlos, die Zähne am Wetzstein abgeschliffen, zu kleinen, runden Stummeln verkommen. Wo war das Gefühl der Gefahr, das Gefühl des freien Falls, der im letzten Moment von einem Bungee-Seil aufgefangen wurde? Es war einer Erschöpfung1 gewichen. Statt auf Klippen herumzuklettern lag sie auf der Wiese und döste, tagein tagaus. Und am Ende? Sie wusste es nicht. Vielleicht würde irgendwann die Wiese unter ihr zusammenbrechen, irgendwas. Ein Paar unterwegs, sie hatten bei Fust eine Küchenwaage gekauft. Das neue Objekt in der Küche würde dem Kochen einen neuen Glanz verleihen, ein Gefühl der Schärfe, sie würde nun nur noch Gourmet-Rezepte kochen, jeden Tag, trotz der fünfzehn Kinder, die sie grosszuziehen hatte. Kleine Dinge, aufgeladen mit Träumen wie mit einem Duft, der sich aber bald verflüchtigte und wie diese kleinen Dinge dann wieder staubig zu riechen begannen, sogar müffelten, da niemand da war, um sie zu putzen und zu pflegen. Träume verrotten sehr schnell, wenn sie nicht täglich gegossen und geputzt werden. Und dann fangen sie an, zu gären, sich durch die Tischplatte zu fressen, alles um sich herum aufzulösen, bis jemand rief: könntet ihr bitte mal die vergammelten Träume hier wegputzen? Das ist ja ekelhaft! Dann muss man alles wegputzen, alles schön machen, denn neue Träume auf Schimmel zu säen macht nur, dass diese gleich wieder verderben. Also alles schön machen und dann sachte die Samen in die Erde drücken, giessen und die Geduld nicht verlieren, denn manchmal dauert es sehr lange, bis etwas spriesst, das Kind, das mit zwei Wochen Überzeit schliesslich via Kaiserschnitt2 zur Welt kommt, das bei der Geburt schreit, denn eigentlich wollte es nicht raus, wollte noch ein Weilchen bleiben in der gemütlichen Blase, auch wenn es langsam eng wurde, manche bleiben ja bis ins hohe Erwachsenenalter und schaffen dann den Ausstieg nur noch schwer, dabei ist es trotz Homeoffice-Möglichkeiten ziemlich schwierig, vom Uterus her zu arbeiten, wegen schlechtem WLAN-Empfang und so. Und wenn manche dann so mit 39 zur Welt kommen, dann ist das erstmal ein Schock, dann geht man erstmal einen neuen Fernseher kaufen, einen grossen, damit man wieder in den Uterus zurückkriechen kann.