Das Tierchen.
Es war, als würde sie Pelz tragen – der direkt auf ihrer Haut wuchs. Es war, als würde sie sich an den Kiemen kratzen und mit den Pfoten über den Boden scharren. Ihre Adleraugen blickten schweifend hin und her, während sie mit dem Schwanz wedelte, der zwischen Hose und T-Shirt ins Freie lugte. Dann sprang sie vom Hochhaus, breitete die Haut aus, die sich zwischen ihren Armen und dem Rumpf spannte und landete sanft mitten auf dem Bundesplatz. Dort wischte sie sich über die pelzigen Ohren und streifte ein Stück schillernde Reptilienhaut von ihrem Arm.
Etwas zupfte sie am Flügel – es war ein kleines Mädchen. Sie ging in die Hocke.
"Wer bist denn du?", fragte sie.
"Lena...", sagte die kleine schüchtern. Dann: "Duuu?"
"Ja?"
"Was für ein Tierchen bist du eigentlich?"
Sie stupste der Kleinen an die Hasennase1, woraufhin die Kleine mit ihren Schnurrbarthaaren zuckte.
"Weisst du, manchmal weiss ich das selbst nicht so genau. Ein bisschen von allem, glaube ich."
Die Kleine lächelte, wodurch ihre Greifzähne sichtbar wurden und wetzte ihre Krallen an der Hauswand.
"Ich glaube, das bin ich auch!"